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Autor: Wolfgang Bibergeil | Erstellt am: | Kategorie:

Nach dem Diesel-Skandal der letzten Jahre habe ich mich aus der Diesel-Ära verabschiedet und mich intensiv mit dem Thema E-Mobilität beschäftigt. Ich habe mich gefragt, ob ein E-Fahrzeug auf der Insel Usedom Sinn macht. Auf der einen Seite wollte ich einen Beitrag für die Umwelt leisten, auf der anderen Seite sollten Anschaffung und Unterhalt eines E-Fahrzeugs im wirtschaftlichen Rahmen bleiben.

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Schließlich habe ich mich für ein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug (PHEV) mit Benzin- und E-Motor entschieden.

Meine Motivation

Ausgangspunkt meiner Überlegungen war folgende Vision:

  • Elektrisch auf Kurzstrecken, z.B. Fahrten auf der Insel Usedom
  • mit Benzin auf Langstrecken, z.B. Reisen/Fernfahrten auf dem Festland

Die Entfernungen zwischen den Inselorten und zur Inselmitte betragen selten mehr als 30 Kilometer (Kurzstrecken). Bei rein elektrischer Fahrweise sinkt der CO2-Ausstoß auf Null und das Fahrzeug rollt nahezu geräuschlos und umweltschonend durch die Ortschaften.

Auf Langstrecken (Reisen/Fernfahrten) entfällt dank des Benzin-Motors die mühevolle Suche nach E-Ladesäulen sowie die lästige Wartezeit während eines Ladevorgangs.

Mein erster Eindruck

Nun fahre ich seit einiger Zeit ein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug (PHEV) der neuesten Generation und kann über meine Anfangserfahrungen berichten.

Mein Eindruck während der ersten elektrischen Fahrt war geprägt von angenehmer Ruhe im Innenraum des Fahrzeugs. Man hört lediglich ein leichtes Surren des E-Motors und die Laufgeräusche der Räder. Man hat das Gefühl als schwebe man über die Fahrbahn.

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Positiv überrascht war ich von dem kraftvollen Anzugsvermögen des E-Motors beim Losfahren und Beschleunigen. Dieser Eindruck bleibt auch bei Fahrten mit vier Insassen und vollem Kofferraum bestehen. Das Umschalten zwischen E-Motor und Benzin-Motor erfolgt völlig automatisch und nahezu geräuschlos. Bei Bedarf (z.B. schnellem Überholen) werden E-Motor und Benzin-Motor zusammengeschaltet und ergeben geballte Power.

In den ersten Wochen mit einem Hybrid-Fahrzeug habe ich ein völlig neues Fahrgefühl genossen. Das elektrische Fahren bringt Spaß und macht süchtig.

Preisvorteile

Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge gibt es von (fast) allen Fahrzeugherstellern. Man kann also seiner vertrauten Automarke treu bleiben und sich nach einem aktuellen Modell umschauen.

Im ersten Moment erscheinen die Preise nicht gerade verlockend, aber es gibt einige Preisvorteile beim Kauf eines Hybrid-Fahrzeugs. Dazu gehören der Umweltbonus, die niedrige KFZ-Steuer und ein KFZ-Kennzeichen mit „E“ am Ende.

Umweltbonus

Der Erwerb meines Plug-in-Hybrid-Fahrzeugs wurde mit einem Umweltbonus von 3.000 Euro gefördert. Dabei betrug der Eigenanteil des Herstellers 1.500 Euro. Weitere 1.500 Euro habe ich beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt.

Mit zusätzlichen 100 Euro werden Fahrzeuge mit einem akustischen Warnsystems (AVAS) gefördert. Das System AVAS erzeugt bei langsamer Fahrt akustische Signale als Warnung für Kinder, Fahrradfahrer und Fußgänger.

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Die Höhe der Förderung kann sich ändern, nähere Auskünfte erhält man über die Webseite des BAFA.

Niedrige KFZ-Steuer

Aufgrund der geringen CO2-Emissionen meines Plug-in-Hybrid-Fahrzeugs beträgt die KFZ-Steuer nur 40 Euro im Jahr.

Zum Vergleich: Für mein vorheriges Dieselfahrzeug habe ich jährlich 228 Euro bezahlt. Für die Steuerersparnis bekomme ich somit etwa drei komplette Tankfüllungen pro Jahr.

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Die Höhe der KFZ-Steuer kann man über den Kfz-Steuer-Rechner ermitteln.

KFZ-Kennzeichen mit „E“

Mein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug besitzt ein E-Kennzeichen, d.h. an die Nummernkombination wird ein „E“ angehängt.

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In einigen Kommunen werden Fahrzeugen, deren KFZ-Kennzeichen mit „E“ enden, die Möglichkeit zur Nutzung kostenfreier Parkplätze oder das Befahren von Sonderfahrstreifen (z.B. Busspuren) ermöglicht.

Hybrid-Fahrmodi

Mein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug besitzt einen E-Motor für Kurzstrecken bzw. langsame Fahrt und einen Benzin-Motor für Langstrecken bzw. schnelle Fahrt. Die Charakteristik des Hybrid-Systems kann über folgende Hybrid-Modi eingestellt werden:

  • AUTO eDrive - Das Fahrzeug entscheidet je nach Fahrsituation über den kombinierten Antrieb von Verbrennungs- und Elektromotor. Dabei wird die jeweils effizienteste Fahrweise bevorzugt.

  • MAX eDrive - Das Fahrzeug wird ausschließlich elektrisch betrieben.

  • BATTERY CONTROL - Ein bestimmter Ladezustand der Batterie (z.B. 80 %) wird als Reserve für einen späteren Zeitpunkt aufgespart (z.B. für die Fahrt am Zielort). Falls erforderlich wird die Batterie über den Benzin-Motor geladen (erhöht den Benzin-Verbrauch).

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In allen drei Modi wird die Fahrzeugbatterie auch während der Fahrt per Energierückgewinnung (Rekuperation) beim Bremsen und beim Ausrollen (Segeln) aufgeladen.

Hochvolt-Batterie

Die Energiequelle des E-Antriebes ist eine Hochvolt-Batterie, welche an einem Stromnetz wiederaufgeladen werden kann. Dabei wird das Fahrzeug per Ladekabel (Plug-in) wahlweise an eine herkömmliche Haushaltssteckdose, eine E-Ladesäule oder eine Wallbox angeschlossen.

Die Ladezeit für die Hochvolt-Batterie hängt von der Batteriekapazität und der Ladeleistung ab. Die Batterie meines Fahrzeugs hat eine Kapazität von 12 kWh. Die Aufladung erfolgt über das häusliche Stromnetz mit einer Leistung von 3,7 kW. Für eine volle Aufladung werden ca. 3,5 Stunden benötigt. Da ich in der Regel in der Nacht auflade, stört mich die relativ lange Ladezeit nur wenig. Bei einem Preis von 0,30 Euro pro kWh kostet mich eine volle Batterieladung 3,60 Euro.

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Bei rein elektrischer Fahrweise und voller Batterieladung komme ich derzeit auf eine Reichweite von ca. 40 Kilometer, wohlgemerkt im Winter mit Klima, Sitzheizung, Licht und Radio. Diese Reichweite ist für Fahrten auf der Insel Usedom ausreichend. Im Sommer hoffe ich auf eine Ausweitung der Reichweite, laut Hersteller sollen es 55 Kilometer sein.